Risssanierung an Putz- und Fassadenflächen: Ursachen, Lösungen & professionelle Vorgehensweise

Warum entstehen Risse in Putz und Fassade? – Die wichtigsten Ursachen

Risse in der Fassade sind nicht nur ein optisches Problem. Sie können Feuchtigkeit ins Mauerwerk lassen, langfristige Schäden verursachen und sogar die Bausubstanz gefährden. Aus diesem Grund suchen viele Eigentümer nach Antworten auf Fragen wie „Riss in der Fassade reparieren“ oder „Fassadenriss Ursachen und Lösungen“. Dieser Artikel zeigt, welche Rissarten es gibt, wie sie entstehen und welche professionellen Maßnahmen eine nachhaltige Risssanierung ermöglichen.

Fassadenrisse können viele Gründe haben. Die häufigsten Ursachen sind:

Witterungseinflüsse

Extreme Temperaturschwankungen, Frost, UV-Strahlung und Feuchtigkeit lassen Materialien arbeiten – sie dehnen sich aus und ziehen sich zusammen. Dadurch entstehen Spannungen, die den Putz aufbrechen können.

Setzungen des Gebäudes

Jedes Gebäude „bewegt“ sich im Laufe der Jahre. Kleine Setzungen sind normal, können jedoch Haarrisse oder sogar größere Putzabbrüche verursachen – besonders in Altbauten oder auf weniger stabilen Böden.

Schlechte Vorarbeiten oder falsche Materialwahl

Fehler in der Putzgrundierung, mangelnde Armierung, falsche Schichtdicken oder minderwertige Materialien führen häufig zu frühzeitigen Schäden. Besonders gefährdet sind Fassaden, die ohne Gewebeputz oder mit zu schnell austrocknenden Systemen aufgebaut wurden.

Konstruktive Fehler am Gebäude

Beispiele:

  • fehlende Dehnungsfugen

  • unzureichende Abdichtungen

  • Wärmebrücken

  • nicht eingehaltene Trocknungszeiten

Diese Punkte begünstigen Bewegungen in der Fassade, die schließlich zu Rissen führen.

Welche Rissarten gibt es? – Die professionelle Unterscheidung

Eine fachgerechte Risssanierung hängt immer von der richtigen Diagnose ab. Man unterscheidet insbesondere:

Haarrisse (nicht statisch relevant)

– dünner als 0,2 mm
– meist oberflächlich
– verursacht durch Witterung oder Trocknung
Lösung: elastische Fassadenfarbe oder dünne Spachtelung.

Putzrisse / Netzrisse

– zeigen sich netzartig
– häufig auf fehlerhafte Vorarbeiten zurückzuführen
Lösung: vollflächige Armierung und Neuaufbau der Putzschicht.

Setzungsrisse

– verlaufen meist vertikal oder diagonal
– entstehen durch Bewegungen des Gebäudes
Lösung: Rissflexsysteme, elastische Armierungsbänder, teilweise konstruktive Anpassung.

Statische Risse

– können breiter als 1 mm sein
– Hinweis auf tiefere Bausubstanzprobleme
Lösung: statische Untersuchung, eventuell Neuverputzung oder Mauerwerksanierung.

Professionelle Vorgehensweise bei einer Risssanierung

Eine nachhaltige Risssanierung folgt einem strukturierten Prozess:

Schritt 1: Analyse & Klassifizierung des Risses

Mithilfe von Messwerkzeugen und Diagnosetechnik wird geprüft:

  • Rissbreite

  • Rissverlauf

  • Ursache

  • Tiefe / Oberflächenriss oder Durchgangsriss

  • statische Relevanz

Schritt 2: Untergrundvorbereitung

  • Rissverlauf freilegen

  • lose Putzstellen entfernen

  • Kanten anfasen

  • Oberfläche gründlich reinigen

Schritt 3: Rissverfüllen & -armieren

Je nach Rissart kommen unterschiedliche Systeme zum Einsatz:

  • elastische Rissfüller

  • mineralische Spachtelmassen

  • Dehnfugenbänder

  • Gewebeeinlagen (Armierungsgewebe)

  • dauerelastische Beschichtungssysteme

Schritt 4: Neuaufbau des Putzsystems

Bei größeren Schäden:

  • vollflächige Armierung

  • neuer Putzauftrag

  • strukturierte oder glatte Oberfläche je nach Bestand

Schritt 5: Abschließende Beschichtung

Der Fassadenanstrich ist entscheidend für Langlebigkeit:

  • Silikonharzfarben (hoch witterungsbeständig)

  • Silikatfarben (diffusionsoffen)

  • elastische Fassadenfarben (ideal für Haarrisse)

FAQ – Häufige Fragen zur Risssanierung

1. Sind Risse in der Fassade gefährlich?

Kleine Haarrisse meist nicht. Tiefe oder breitere Risse können Feuchtigkeit einschleusen und langfristige Schäden verursachen. Eine Prüfung durch einen Fachbetrieb wird empfohlen.

2. Kann ich einen Fassadenriss selbst reparieren?

Oberflächliche Haarrisse lassen sich teilweise selbst ausbessern. Alle anderen Rissarten sollten unbedingt professionell saniert werden, da falsche Maßnahmen das Problem verschlimmern.

3. Wie erkenne ich, ob ein Riss statisch relevant ist?

Hinweise sind:

  • Breite > 1 mm

  • diagonal verlaufend

  • wiederkehrend nach Reparatur

  • im Mauerwerk sichtbar
    Ein Fachmann führt eine genaue Analyse durch.

4. Warum kommen Risse immer wieder zurück?

Weil oft die Ursache nicht behandelt wurde. Bewegungen im Bauwerk oder ungeeignete Materialien führen zu erneuten Schäden.

5. Welche Farbe ist am besten für die Rissüberbrückung?

Elastische Fassadenfarben auf Acrylat- oder Silikonharz-Basis eignen sich gut für Haarrisse. Für größere Schäden braucht es jedoch ein Putz- oder Gewebesystem.

6. Wie lange dauert eine Risssanierung?

Von wenigen Stunden (lokale Haarrisse) bis zu mehreren Tagen oder Wochen, wenn große Fassadenbereiche neu aufgebaut werden müssen.

7. Wann sollte man eine Fassade komplett neu verputzen?

  • viele großflächige Risse

  • marode oder hohl klingende Putzbereiche

  • Algenbefall oder Feuchtigkeitsschäden

  • fehlerhafte Altbeschichtungen
    Ein Experte beurteilt, ob eine Komplettsanierung sinnvoll ist.

8. Was kostet es, die gesamte Fassade zu untersuchen?

Die Kosten hängen ab von:

  • Rissart (Haarriss vs. Setzungsriss)

  • Größe & Anzahl der Risse

  • Zugang zur Fassade (Gerüst?)

  • benötigtem Putz- und Beschichtungssystem

  • Arbeitsaufwand

Typischer Rahmen:

  • Haarriss-Sanierung: 10–25 €/m²

  • Armierter Neuputz: 50–120 €/m²

  • Komplette Fassadensanierung: 80–200 €/m²

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